Verbitterungsstörung

Verbitterung= Gefühlsmix aus Wut und Enttäuschung, der entstehen kann, wenn jemand eine Situation oder Handlung als ungerecht erlebt.
Nach ICD-10 gehört die posttraumatische Verbitterungsstörung zu den Anpassungsstörungen.

Nach sehr schwierigen negativen Lebensereignissen (Trennung, Seitensprung, Entzug von Kindern, Entlassung etc.) kann sich eine „Verbitterung“ einstellen, die das Leben beeinflusst. Dies kann chronisch werden und länger als 6 Monate anhalten. Damit führt sie zu starker Beeinträchtigung der sozialen Anpassung und Lebensführung. Betroffene Menschen erleben das in der Vergangenheit stattgefunden Ereignis weiterhin als sehr „ungerecht“ und reagieren mit emotionaler Erregung, Erinnerungen daran werden immer wieder wachgerufen und der Wunsch, nicht zu vergessen, bleibt erhalten. Dadurch kann die Lebensqualität auch für den Lebenspartner bzw. Familie stark beeinträchtigt werden.
Eine Überwindung ist möglich, wenn es gelingt, die innere Kränkung zu verarbeiten, sich auszusöhnen und mit der Vergangenheit abzuschließen. Dadurch wird eine Neu-Orientierung möglich und positive Zukunftsperspektiven öffnen sich.
Voraussetzung hierfür ist, dass Betroffene sich mit mir über Lösungsmöglichkeiten und alternative Sichtweisen auseinandersetzen wollen.
Mögliche Schritte:
. Verhaltensweisen analysieren und Wirkung auf die Zukunft besprechen.
. Perspektivenwechsel: Mitmenschen, Partner
. Alternative Umgangsweisen
. Achtsamkeit für eigene Gefühle entwickeln – Akzeptanz
. Werte analysieren und Umgang damit
. Ressourcen für Lebensprobleme erforschen
. Aktivitätsaufbau